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Die wöchentliche Erscheinungsweise stellt sicher, dass neben der Aktualität ausreichend Raum für wichtige Hintergründe und bestehende Zusammenhänge geschaffen wird.
Und, wichtiger noch: Der Blick über den Tellerrand der Branche garantiert den Lesern die frühzeitige Information über Entwicklungen, die das Geschäft der Zukunft beeinflussen oder sogar prägen können.
Top-Meldungen

Acht US-Großstädte wollen im Rahmen eines Pilottests Lastwagen durch Lastenfahrräder ersetzen. In den Innenstädten von Miami, Los Angeles, Minneapolis, Philadelphia, Portland, San Francisco, San Jose und Seattle sollen im Rahmen des 18-monatigen Tests Lastenfahrräder eingesetzt werden, die bis zu 500 Kilogramm bewältigen können.
Am Donnerstag der vergangenen Woche hat SF Express in 80 chinesischen Städten den "Same-City Half Day Delivery-Service" eingeführt. Dabei verspricht der KEP-Dienst die Lieferung von Sendungen innerhalb eines halben Tages in der Stadtregion. Der Service ist - selbst für chinesische Marktgegebenheiten - vergleichsweise preiswert. Für eine 10 Kilogramm schwere Lieferung werden 30 Yuan, umgerechnet etwa 3,93 Euro, verlangt.
Die ungarische Post zieht sich komplett aus dem Pressegeschäft zurück. Wie das Magazin »Magyar Hang« (28.04.) berichtet, wird Magyar Posta den Verkauf von Zeitungen in den Filialen am 31. Mai stoppen. Die Post begründet dies mit "der Rationalisierung des Betriebs".
Des Weiteren geht das Blatt davon aus, dass auch Postshops aufgrund des Drucks der Post den Verkauf von Zeitungen einstellen werden.
Im März 2021 hatte die ungarische Post bereits die Distribution von Tageszeitungen eingestellt (KW 09/21). Die Post machte seinerzeit wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung verantwortlich; die Pressedistribution ist in Ungarn kein Bestandteil der Universaldienstverpflichtung.
Für regierungskritische Zeitungen stellt die Entscheidung ein riesiges Problem dar. "Reporter ohne Grenzen" kritisieren in diesem Zusammenhang seit Jahren, dass Ministerpräsident Viktor Orbán und seine Fidesz-Partei seit 2010 bestrebt sind, Ungarns Medienlandschaft und Kommunikation Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle zu bringen.
Unter anderem wurden im Herbst 2018 fast 500 regierungsnahe Medienunternehmen in der regierungsnahen Holding Mediaworks zusammengefasst, um deren Berichterstattung zentral zu koordinieren.
Wichtige unabhängige und kritische Medien wie die überregionalen Zeitungen »Népszabadság« und »Magyar Nemzet« wurden daraufhin eingestellt. Der Vertrieb regierungsfreundlicher Medien wurde anschließend von regierungsnahen MédiaLOG-DMHM Logistikai Zrt übernommen.
2021 stellte die Post auch die Zustellung von unadressierter Werbung, Anzeigenblättern sowie Wahlwerbung ein (KW 11/21).
Das in London ansässige Start-up Evermile hat 5,4 Mio. Euro zur Erweiterung seiner Plattform einsammeln können. Die von dem Start-up entwickelte IT-Lösung hilft insbesondere KMU-Händlern, den Versandprozess von Produkten an Kunden zu vereinfachen. Evermile arbeitet eigenen Angaben zufolge bereits mit mehr als 300 lokalen Händlern in Großbritannien zusammen, darunter Apotheken, Blumenläden und Bäckereien.
Das britische Innenministerium hat in der vergangenen Woche in London flächendeckende Kontrollen bei Gig-Kurieren durchführen lassen. Auslöser war die beobachtete Zunahme von Einwanderungsdelikten durch Gig-Arbeiter in der Region. Im Rahmen der Überprüfung von Deliveroo-, JustEat- und UberEats-Kurieren kam es zu 60 Verhaftungen. Die Festnahmen erfolgten wegen Straftaten, wie illegaler Arbeit und des Besitzes falscher Dokumente.
Die für Lieferplattformen tätigen Kuriere in Frankreich werden zukünftig einen Mindestlohn erhalten. Darauf haben sich am Donnerstag offenbar Vertreter der Unternehmen und die Fédération Nationale des auto-entrepreneurs et microentrepreneurs (FNAE) verständigt. Demnach sollen die Fahrer mindestens 11,75 Euro pro Stunde erhalten, ein Betrag, der leicht über dem gesetzlichen Mindestlohn in Frankreich liegt (11,27 Euro).
Pikante Berufung in den Deutsche Post-Aufsichtsrat geplant. Übereinstimmenden Berichten zufolge will der Konzern die ehemalige McKinsey-Direktorin und Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Katrin Suder in das Aufsichtsgremium holen. Das geht aus der Einladung zur Hauptversammlung am 4. Mai hervor. Die inzwischen selbstständige Unternehmensberaterin wurde aufgrund ihrer Kompetenzen in den Feldern Logistik, Digitalisierung und Cybersicherheit für das Aufsichtsgremium nominiert.
Doch Suder ist nicht unumstritten; so hat die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz erste Bedenken angemeldet. In der Vergangenheit fiel Suder unter anderem wegen ihrer Rolle in der Berateraffäre im Verteidigungsministerium auf. Darin ging es um Vorwürfe von unkorrekter Auftragsvergabe bis hin zu Vetternwirtschaft. Unter anderem soll sie persönliche Bekannte und die Unternehmensberatung McKinsey bevorzugt haben.
Auch wenn ihr letztlich keine Fehler nachgewiesen werden konnten, hielten Vertreter von FDP, Grünen und der Linken in einem Sondervotum fest: "Die gebotene Distanz zu ehemaligen Weggefährten hielt sie nicht ein."
Zudem verhinderten 2021 Niedersachsens Ministerpräsident und der VW-Betriebsrat die Ernennung von Suder als IT-Vorstand des Automobilherstellers.
Die aktuelle Ausgabe des Forbes-Magazins wird verschiedenen australischen Politikern und Lucio Di Bartolomeo, Chairman der Australia Post, wenig Freude bereiten. Denn die Titelseite schmückt ein großes Foto von Christine Holgate, der ehemaligen CEO der Australia Post und jetzt CEO des Logistikers Team Global Express.
Der Ankündigung des Magazins zufolge will sie unter anderem mit "Forbes Australia" offen über ihre Zeit bei der Post sprechen. Wie berichtet, musste die Post Holgate nach ihrer unrechtmäßigen Absetzung eine Abfindung in Höhe von rund 1 Mio. Dollar bezahlen (KW 32/21). Zudem musste die Post öffentlich "die schwierigen Umstände, die zum Ausscheiden von Frau Holgate als CEO geführt haben" bedauern und ihr "für ihren herausragenden Beitrag und ihre starke Führungsrolle" danken.
Holgate hatte Di Bartolomeo nach ihrer Abberufung vorgeworfen, sie unrechtmäßig abgesetzt und "das australische Volk und sein Parlament wiederholt über seine Handlungen belogen" zu haben.
Die Stadtverwaltung in Peking will Lieferfahrräder mit Chips versehen. Ziel sei es angeblich, den Straßenverkehr besser verfolgen zu können und Verstöße gegen den Straßenverkehr aktiv zu überwachen. Einem Bericht der »South China Morning Post« (20.04.) zufolge wird die Verkehrsbehörde die örtlichen Vorschriften für Nicht-Kraftfahrzeuge entsprechend ändern. Offen ist bislang, ob die Verwaltung die Kosten übernehmen wird.
Wie des Weiteren in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat die Metropole Hangzhou (10,4 Mio. EW) verfügt, dass Plattformunternehmen und Onlinelieferdienste ihren Kurieren Sozialversicherungen anbieten oder bei deren Abschluss helfen müssen.
Im vergangenen Jahr hat Chinas KEP- und Postbranche nur vergleichsweise gering zulegen können. Wie die Regulierungsbehörde, das State Post Bureau, mitteilte, stieg der Umsatz (ohne Postal Savings Bank) um 6,9 Prozent auf umgerechnet 176,8 Mrd. Euro. Das Volumen legte der Mitteilung zufolge um 2,1 Prozent auf rund 139,1 Mrd. Sendungen zu. In der Vergangenheit wuchs der chinesische Markt sonst sehr häufig zweistellig.
Umsatzstärkster Bereich blieb das Expressgeschäft mit Umsätzen von mehr als 138,3 Mrd. Euro (+2,3 %). Dabei wurden in dem Segment insgesamt 110,58 Mrd. Sendungen befördert, ein Plus von 2,1 Prozent.
Die Volumina des in der China Post konsolidierten klassischen Postgeschäfts entwickelten sich dagegen deutlich rückläufig; so sank das Briefvolumen der Post um 13,5 Prozent, das Paketvolumen um 3,6 Prozent. «1 EUR = 7,64 CNY»
Die SoftBank Group hat einen erheblichen Teil ihrer Alibaba-Aktien verkauft. Nach Recherchen der »Financial Times« trennte sich der weltgrößte Technologie-Investor über vorausbezahlte Terminkontrakte von Aktien im Wert von rund 7,2 Mrd. US-Dollar.
Grund dürften Verluste des Vision Fund sein, in dem die Bank die Beteilungen diverser Tech-Konzerne konsolidiert. 2021 verzeichnete der Bereich einen Verlust von umgerechnet rund 19,7 Mrd. Euro. Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 wird die SoftBank am 11. Mai bekannt geben.
Nach dem Bekanntwerden der Verkäufe verlor die Alibaba-Aktie zunächst rund 6 Prozent, konnte aber bis zum Redaktionsschuss wieder 2 Prozent zulegen.
JD Logistics bringt "Yuncangda" auf den Markt. Das Unternehmen bietet ein Lieferketten-SaaS-System mit intelligenten Auftragsabwicklungsstrategien für die innerstädtische E-Commerce-Logistik. Nach Unternehmensangaben ist "Yuncangda" von den JD Logistics-Standorten entkoppelt, steht Händlern offen und bietet eine halbtägige Zustelllösung.
Die Schweizerische Post hat im Kanton Basel ein neues Regional Pakethub in Betrieb genommen. Umgerechnet mehr als 76 Mio. Euro hat sich die Post die 30.000 Quadratmeter große Anlage, die eine Kapazität von bis zu 160.000 Paketen täglich hat, kosten lassen.
Ceská pošta will die Lieferzeit für Standard-Pakete aus Kostengründen von derzeit zwei auf drei Tage erhöhen. Nach Angaben der Gewerkschaft wird das E+3-System ab Mai in Pilotversuchen getestet und soll ab dem 1. Juli im ganzen Land eingesetzt werden. Seit 2020 bietet die Post zwei Zustellgeschwindigkeiten an; "Priority" gegen Aufpreis und "Economy" als Standard.
Gigantischer Betrug beim Atlas Air-DHL-Jointventure Polar Air Cargo. Die Staatsanwaltschaft in New York wirft zehn Personen vor, den Carrier von 2009 bis Mitte Juli 2021 um mindestens 52 Mio. US-Dollar betrogen zu haben. Nach Angaben der Behörden handelt es sich dabei um vier ehemalige Führungskräfte des Carriers, sowie sechs weitere Personen, die Unternehmen besaßen oder betrieben, die Dienstleistungen für Polar Air Cargo erbrachten oder Kunden waren.
Prominentester Angeklagter ist Lars Winkelbauer, der drei Jahre lang - bis Juli 2021 - Chief Operating Officer des Carriers war. Er wurde in Thailand festgenommen und wird an die USA ausgeliefert. Die weiteren Angeklagten, die bei Polar Air Cargo tätig waren, sind Abilash Kurien (Vizepräsident für Marketing, Ertragsmanagement und Netzwerkplanung), Carlton Llewellyn (Vizepräsident, Leistung und Qualität von Betriebssystemen) und Robert Schirmer (Senior Director, Kundendienst Amerika).
Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich um ein komplexes System an Schmiergeldzahlungen, Beteiligungen und sonstigen Vergünstigungen. Polar entdeckte im Sommer 2021 Beweise für die geheimen Vereinbarungen zwischen den Angeklagten sowie Schmiergeldzahlungen und entließ die vier Männer. Das Unternehmen meldete das Gebaren dem FBI und kooperierte weiterhin bei den Ermittlungen. Die Anzeige steht hier auf der Website der Staatsanwaltschaft zum Download bereit.
Peter Somers, bis vor Kurzem CEO der Emirates Post und ehemaliges Vorstandsmitglied der bpost, ist der neue CEO des Mobilitäts- und Kryptokonzerns Bob Eco Group. Das Unternehmen hat sich der Innovation des afrikanischen Motorradmarktes gewidmet und dazu Partnerschaften mit afrikanischen Regierungen, internationalen Organisationen und lokalen Partnern aufgebaut.
Eines der Ziele des Unternehmens ist die Entwicklung von Elektrofahrzeugen für Post- und Last-Mile-Unternehmen weltweit.
Der finanziell angeschlagene britische E-Fahrzeughersteller Arrival hat sich frisches Kapital sichern können. Westwood Capital hat dem Unternehmen 300 Mio. US-Dollar als Eigenkapital-Finanzierungslinie zugesagt, was dem Unternehmen unter bestimmten Bedingungen Zugang zu zusätzlicher Liquidität verschafft.
Welche Bedingungen dies genau sind, ist nicht bekannt. In dem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument werden nur wenige Rahmenbedingungen definiert, die vor allem den Aktienkurs betreffen. Das Erreichen von unternehmerischen Zielen wird hingegen nicht zur Bedingung gemacht.
Zudem erhofft sich Arrival weiteres Kapital aus einem neuen SPAC-Deal. Durch die Verschmelzung mit der Kensington Capital Acquisition Corp. V sollen bis zu 283 Mio. US-Dollar an Barmitteln aufgebracht werden.
Welche Verluste das Unternehmen den bisherigen Investoren beschert hat, verdeutlicht ein Bericht des Nachrichtendienstes »Bloomberg«. Während Arrival vor zwei Jahren noch mit 5,4 Mrd. Dollar bewertet wurde, liegt der aktuelle Firmenwert bei nur noch 524 Mio. Dollar.
Wie berichtet, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr keine Einnahmen erzielt, da eine Reihe von Rückschlägen den für 2022 geplanten Start der Produktion verhindert haben (KW 36/22).
Uber bietet seinen Kurieren in New York ein Rückkaufprogramm für E-Bikes. Hintergrund sind die mittlerweile häufigen Batteriebrände bei E-Bikes; in diesem Jahr wurden in New York bereits 59 dieser Brände registriert. Auslöser des Phänomens sollen nicht zertifizierte Aftermarket-Batterien sein.
Nach Einschätzung von Experten treten die meisten Brände auf, wenn die Batterien von ungeschulten Technikern modifiziert oder repariert werden. Was offenbar zu einer gängigen Praxis geworden ist, um zu verhindern, dass neue und teure Batterien gekauft werden müsssen. Auch Aftermarket-Ladegeräte sollen ein Risiko darstellen, da diese selbst einen zertifizierten Akku überladen können.
Nach Informationen des Technologieprotals »Verge« waren im vergangenen Jahr mehr als 65.000 Lebensmittelzusteller in New York per E-Bike unterwegs. Bei Kosten von rund 1.000 US-Dollar für eine UL-zertifizierte Batterie und Stundenlöhnen von in der Regel nur etwa 7 US-Dollar greifen viele Kuriere offenbar zu den kostengünstigeren, nicht-zertifizierten Akkus.
In einem Artikel der österreichischen Zeitung »Der Standard« wurden vergangene Woche schwere Vorwürfe gegen den DPD am Standort Kalsdorf bei Graz erhoben. Dem Bericht zufolge sollen die für Subunternehmer tätigen Zusteller für Stundenlöhne von 6 Euro täglich bis zu 17 Stunden arbeiten müssen. Die Gewerkschaft bestätigt Missstände.
Betreiber des DPD-Depots 0628 ist die Gebrüder Weiss Paketdienst Ges.m.b.H, einer der drei Gesellschafter des DPD Austria. Der DPD teilte auf Nachfrage der Zeitung mit, dass man die Vorwürfe "nicht nachvollziehen" könne und diese "strikt" zurückweise.
"Aus" für zwei weitere australische ASAP-Lieferdienste. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Milkrun bei der Suche nach frischem Kapital (KW 05/23) offenbar nicht erfolgreich gewesen ist. Das Unternehmen kündigte die Einstellung des Betriebes sowie die Entlassung von rund 400 Mitarbeitern in Sydney und Melbourne an.
Per E-Mail informierte Milkrun-Gründer Dany Milham die Mitarbeiter, dass das Geschäft am Freitag [12.4., die Red.] aufgrund "sich verschlechternder wirtschaftlicher Bedingungen" eingestellt werde. Seiner Darstellung nach solle die Schließung des Unternehmens erfolgen, solange es noch über ein "ausreichendes Barguthaben" verfügt, um sicherzustellen, dass Lieferanten und die Mitarbeiter, die entlassen werden sollen, vollständig ausgezahlt werden.
Nur wenige Tage zuvor hatte der Lieferdienst CoLab seinen Betrieb eingestellt. Mitbegründer und CEO Josh Abulafia teilte das Aus in einem LinkedIn-Beitrag mit und gab bekannt, dass die Mitarbeiter des Unternehmens entlassen worden seien. Grund sei die erfolglose Suche nach frischem Kapital.
Außer diesen beiden Firmen sind in Australien bereits die Lieferdienste Voly (KW 04/23) und Send in die Pleite geschlittert. Und Ende vergangenen Jahres hatte Deliveroo Australia Insolvenz angemeldet (KW 47/22).
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Acht US-Großstädte wollen im Rahmen eines Pilottests Lastwagen durch Lastenfahrräder ersetzen. In den Innenstädten von Miami, Los Angeles, Minneapolis, Philadelphia, Portland, San Francisco, San Jose und Seattle sollen im Rahmen des 18-monatigen Tests Lastenfahrräder eingesetzt werden, die bis zu 500 Kilogramm bewältigen können.
Am Donnerstag der vergangenen Woche hat SF Express in 80 chinesischen Städten den "Same-City Half Day Delivery-Service" eingeführt. Dabei verspricht der KEP-Dienst die Lieferung von Sendungen innerhalb eines halben Tages in der Stadtregion. Der Service ist - selbst für chinesische Marktgegebenheiten - vergleichsweise preiswert. Für eine 10 Kilogramm schwere Lieferung werden 30 Yuan, umgerechnet etwa 3,93 Euro, verlangt.
Die ungarische Post zieht sich komplett aus dem Pressegeschäft zurück. Wie das Magazin »Magyar Hang« (28.04.) berichtet, wird Magyar Posta den Verkauf von Zeitungen in den Filialen am 31. Mai stoppen. Die Post begründet dies mit "der Rationalisierung des Betriebs".
Des Weiteren geht das Blatt davon aus, dass auch Postshops aufgrund des Drucks der Post den Verkauf von Zeitungen einstellen werden.
Im März 2021 hatte die ungarische Post bereits die Distribution von Tageszeitungen eingestellt (KW 09/21). Die Post machte seinerzeit wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung verantwortlich; die Pressedistribution ist in Ungarn kein Bestandteil der Universaldienstverpflichtung.
Für regierungskritische Zeitungen stellt die Entscheidung ein riesiges Problem dar. "Reporter ohne Grenzen" kritisieren in diesem Zusammenhang seit Jahren, dass Ministerpräsident Viktor Orbán und seine Fidesz-Partei seit 2010 bestrebt sind, Ungarns Medienlandschaft und Kommunikation Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle zu bringen.
Unter anderem wurden im Herbst 2018 fast 500 regierungsnahe Medienunternehmen in der regierungsnahen Holding Mediaworks zusammengefasst, um deren Berichterstattung zentral zu koordinieren.
Wichtige unabhängige und kritische Medien wie die überregionalen Zeitungen »Népszabadság« und »Magyar Nemzet« wurden daraufhin eingestellt. Der Vertrieb regierungsfreundlicher Medien wurde anschließend von regierungsnahen MédiaLOG-DMHM Logistikai Zrt übernommen.
2021 stellte die Post auch die Zustellung von unadressierter Werbung, Anzeigenblättern sowie Wahlwerbung ein (KW 11/21).
Das in London ansässige Start-up Evermile hat 5,4 Mio. Euro zur Erweiterung seiner Plattform einsammeln können. Die von dem Start-up entwickelte IT-Lösung hilft insbesondere KMU-Händlern, den Versandprozess von Produkten an Kunden zu vereinfachen. Evermile arbeitet eigenen Angaben zufolge bereits mit mehr als 300 lokalen Händlern in Großbritannien zusammen, darunter Apotheken, Blumenläden und Bäckereien.
Das britische Innenministerium hat in der vergangenen Woche in London flächendeckende Kontrollen bei Gig-Kurieren durchführen lassen. Auslöser war die beobachtete Zunahme von Einwanderungsdelikten durch Gig-Arbeiter in der Region. Im Rahmen der Überprüfung von Deliveroo-, JustEat- und UberEats-Kurieren kam es zu 60 Verhaftungen. Die Festnahmen erfolgten wegen Straftaten, wie illegaler Arbeit und des Besitzes falscher Dokumente.
Die für Lieferplattformen tätigen Kuriere in Frankreich werden zukünftig einen Mindestlohn erhalten. Darauf haben sich am Donnerstag offenbar Vertreter der Unternehmen und die Fédération Nationale des auto-entrepreneurs et microentrepreneurs (FNAE) verständigt. Demnach sollen die Fahrer mindestens 11,75 Euro pro Stunde erhalten, ein Betrag, der leicht über dem gesetzlichen Mindestlohn in Frankreich liegt (11,27 Euro).
Pikante Berufung in den Deutsche Post-Aufsichtsrat geplant. Übereinstimmenden Berichten zufolge will der Konzern die ehemalige McKinsey-Direktorin und Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Katrin Suder in das Aufsichtsgremium holen. Das geht aus der Einladung zur Hauptversammlung am 4. Mai hervor. Die inzwischen selbstständige Unternehmensberaterin wurde aufgrund ihrer Kompetenzen in den Feldern Logistik, Digitalisierung und Cybersicherheit für das Aufsichtsgremium nominiert.
Doch Suder ist nicht unumstritten; so hat die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz erste Bedenken angemeldet. In der Vergangenheit fiel Suder unter anderem wegen ihrer Rolle in der Berateraffäre im Verteidigungsministerium auf. Darin ging es um Vorwürfe von unkorrekter Auftragsvergabe bis hin zu Vetternwirtschaft. Unter anderem soll sie persönliche Bekannte und die Unternehmensberatung McKinsey bevorzugt haben.
Auch wenn ihr letztlich keine Fehler nachgewiesen werden konnten, hielten Vertreter von FDP, Grünen und der Linken in einem Sondervotum fest: "Die gebotene Distanz zu ehemaligen Weggefährten hielt sie nicht ein."
Zudem verhinderten 2021 Niedersachsens Ministerpräsident und der VW-Betriebsrat die Ernennung von Suder als IT-Vorstand des Automobilherstellers.
Die aktuelle Ausgabe des Forbes-Magazins wird verschiedenen australischen Politikern und Lucio Di Bartolomeo, Chairman der Australia Post, wenig Freude bereiten. Denn die Titelseite schmückt ein großes Foto von Christine Holgate, der ehemaligen CEO der Australia Post und jetzt CEO des Logistikers Team Global Express.
Der Ankündigung des Magazins zufolge will sie unter anderem mit "Forbes Australia" offen über ihre Zeit bei der Post sprechen. Wie berichtet, musste die Post Holgate nach ihrer unrechtmäßigen Absetzung eine Abfindung in Höhe von rund 1 Mio. Dollar bezahlen (KW 32/21). Zudem musste die Post öffentlich "die schwierigen Umstände, die zum Ausscheiden von Frau Holgate als CEO geführt haben" bedauern und ihr "für ihren herausragenden Beitrag und ihre starke Führungsrolle" danken.
Holgate hatte Di Bartolomeo nach ihrer Abberufung vorgeworfen, sie unrechtmäßig abgesetzt und "das australische Volk und sein Parlament wiederholt über seine Handlungen belogen" zu haben.
Die Stadtverwaltung in Peking will Lieferfahrräder mit Chips versehen. Ziel sei es angeblich, den Straßenverkehr besser verfolgen zu können und Verstöße gegen den Straßenverkehr aktiv zu überwachen. Einem Bericht der »South China Morning Post« (20.04.) zufolge wird die Verkehrsbehörde die örtlichen Vorschriften für Nicht-Kraftfahrzeuge entsprechend ändern. Offen ist bislang, ob die Verwaltung die Kosten übernehmen wird.
Wie des Weiteren in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat die Metropole Hangzhou (10,4 Mio. EW) verfügt, dass Plattformunternehmen und Onlinelieferdienste ihren Kurieren Sozialversicherungen anbieten oder bei deren Abschluss helfen müssen.
Im vergangenen Jahr hat Chinas KEP- und Postbranche nur vergleichsweise gering zulegen können. Wie die Regulierungsbehörde, das State Post Bureau, mitteilte, stieg der Umsatz (ohne Postal Savings Bank) um 6,9 Prozent auf umgerechnet 176,8 Mrd. Euro. Das Volumen legte der Mitteilung zufolge um 2,1 Prozent auf rund 139,1 Mrd. Sendungen zu. In der Vergangenheit wuchs der chinesische Markt sonst sehr häufig zweistellig.
Umsatzstärkster Bereich blieb das Expressgeschäft mit Umsätzen von mehr als 138,3 Mrd. Euro (+2,3 %). Dabei wurden in dem Segment insgesamt 110,58 Mrd. Sendungen befördert, ein Plus von 2,1 Prozent.
Die Volumina des in der China Post konsolidierten klassischen Postgeschäfts entwickelten sich dagegen deutlich rückläufig; so sank das Briefvolumen der Post um 13,5 Prozent, das Paketvolumen um 3,6 Prozent. «1 EUR = 7,64 CNY»
Die SoftBank Group hat einen erheblichen Teil ihrer Alibaba-Aktien verkauft. Nach Recherchen der »Financial Times« trennte sich der weltgrößte Technologie-Investor über vorausbezahlte Terminkontrakte von Aktien im Wert von rund 7,2 Mrd. US-Dollar.
Grund dürften Verluste des Vision Fund sein, in dem die Bank die Beteilungen diverser Tech-Konzerne konsolidiert. 2021 verzeichnete der Bereich einen Verlust von umgerechnet rund 19,7 Mrd. Euro. Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 wird die SoftBank am 11. Mai bekannt geben.
Nach dem Bekanntwerden der Verkäufe verlor die Alibaba-Aktie zunächst rund 6 Prozent, konnte aber bis zum Redaktionsschuss wieder 2 Prozent zulegen.
JD Logistics bringt "Yuncangda" auf den Markt. Das Unternehmen bietet ein Lieferketten-SaaS-System mit intelligenten Auftragsabwicklungsstrategien für die innerstädtische E-Commerce-Logistik. Nach Unternehmensangaben ist "Yuncangda" von den JD Logistics-Standorten entkoppelt, steht Händlern offen und bietet eine halbtägige Zustelllösung.
Die Schweizerische Post hat im Kanton Basel ein neues Regional Pakethub in Betrieb genommen. Umgerechnet mehr als 76 Mio. Euro hat sich die Post die 30.000 Quadratmeter große Anlage, die eine Kapazität von bis zu 160.000 Paketen täglich hat, kosten lassen.
Ceská pošta will die Lieferzeit für Standard-Pakete aus Kostengründen von derzeit zwei auf drei Tage erhöhen. Nach Angaben der Gewerkschaft wird das E+3-System ab Mai in Pilotversuchen getestet und soll ab dem 1. Juli im ganzen Land eingesetzt werden. Seit 2020 bietet die Post zwei Zustellgeschwindigkeiten an; "Priority" gegen Aufpreis und "Economy" als Standard.
Gigantischer Betrug beim Atlas Air-DHL-Jointventure Polar Air Cargo. Die Staatsanwaltschaft in New York wirft zehn Personen vor, den Carrier von 2009 bis Mitte Juli 2021 um mindestens 52 Mio. US-Dollar betrogen zu haben. Nach Angaben der Behörden handelt es sich dabei um vier ehemalige Führungskräfte des Carriers, sowie sechs weitere Personen, die Unternehmen besaßen oder betrieben, die Dienstleistungen für Polar Air Cargo erbrachten oder Kunden waren.
Prominentester Angeklagter ist Lars Winkelbauer, der drei Jahre lang - bis Juli 2021 - Chief Operating Officer des Carriers war. Er wurde in Thailand festgenommen und wird an die USA ausgeliefert. Die weiteren Angeklagten, die bei Polar Air Cargo tätig waren, sind Abilash Kurien (Vizepräsident für Marketing, Ertragsmanagement und Netzwerkplanung), Carlton Llewellyn (Vizepräsident, Leistung und Qualität von Betriebssystemen) und Robert Schirmer (Senior Director, Kundendienst Amerika).
Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich um ein komplexes System an Schmiergeldzahlungen, Beteiligungen und sonstigen Vergünstigungen. Polar entdeckte im Sommer 2021 Beweise für die geheimen Vereinbarungen zwischen den Angeklagten sowie Schmiergeldzahlungen und entließ die vier Männer. Das Unternehmen meldete das Gebaren dem FBI und kooperierte weiterhin bei den Ermittlungen. Die Anzeige steht hier auf der Website der Staatsanwaltschaft zum Download bereit.
Peter Somers, bis vor Kurzem CEO der Emirates Post und ehemaliges Vorstandsmitglied der bpost, ist der neue CEO des Mobilitäts- und Kryptokonzerns Bob Eco Group. Das Unternehmen hat sich der Innovation des afrikanischen Motorradmarktes gewidmet und dazu Partnerschaften mit afrikanischen Regierungen, internationalen Organisationen und lokalen Partnern aufgebaut.
Eines der Ziele des Unternehmens ist die Entwicklung von Elektrofahrzeugen für Post- und Last-Mile-Unternehmen weltweit.
Der finanziell angeschlagene britische E-Fahrzeughersteller Arrival hat sich frisches Kapital sichern können. Westwood Capital hat dem Unternehmen 300 Mio. US-Dollar als Eigenkapital-Finanzierungslinie zugesagt, was dem Unternehmen unter bestimmten Bedingungen Zugang zu zusätzlicher Liquidität verschafft.
Welche Bedingungen dies genau sind, ist nicht bekannt. In dem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument werden nur wenige Rahmenbedingungen definiert, die vor allem den Aktienkurs betreffen. Das Erreichen von unternehmerischen Zielen wird hingegen nicht zur Bedingung gemacht.
Zudem erhofft sich Arrival weiteres Kapital aus einem neuen SPAC-Deal. Durch die Verschmelzung mit der Kensington Capital Acquisition Corp. V sollen bis zu 283 Mio. US-Dollar an Barmitteln aufgebracht werden.
Welche Verluste das Unternehmen den bisherigen Investoren beschert hat, verdeutlicht ein Bericht des Nachrichtendienstes »Bloomberg«. Während Arrival vor zwei Jahren noch mit 5,4 Mrd. Dollar bewertet wurde, liegt der aktuelle Firmenwert bei nur noch 524 Mio. Dollar.
Wie berichtet, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr keine Einnahmen erzielt, da eine Reihe von Rückschlägen den für 2022 geplanten Start der Produktion verhindert haben (KW 36/22).
Uber bietet seinen Kurieren in New York ein Rückkaufprogramm für E-Bikes. Hintergrund sind die mittlerweile häufigen Batteriebrände bei E-Bikes; in diesem Jahr wurden in New York bereits 59 dieser Brände registriert. Auslöser des Phänomens sollen nicht zertifizierte Aftermarket-Batterien sein.
Nach Einschätzung von Experten treten die meisten Brände auf, wenn die Batterien von ungeschulten Technikern modifiziert oder repariert werden. Was offenbar zu einer gängigen Praxis geworden ist, um zu verhindern, dass neue und teure Batterien gekauft werden müsssen. Auch Aftermarket-Ladegeräte sollen ein Risiko darstellen, da diese selbst einen zertifizierten Akku überladen können.
Nach Informationen des Technologieprotals »Verge« waren im vergangenen Jahr mehr als 65.000 Lebensmittelzusteller in New York per E-Bike unterwegs. Bei Kosten von rund 1.000 US-Dollar für eine UL-zertifizierte Batterie und Stundenlöhnen von in der Regel nur etwa 7 US-Dollar greifen viele Kuriere offenbar zu den kostengünstigeren, nicht-zertifizierten Akkus.
In einem Artikel der österreichischen Zeitung »Der Standard« wurden vergangene Woche schwere Vorwürfe gegen den DPD am Standort Kalsdorf bei Graz erhoben. Dem Bericht zufolge sollen die für Subunternehmer tätigen Zusteller für Stundenlöhne von 6 Euro täglich bis zu 17 Stunden arbeiten müssen. Die Gewerkschaft bestätigt Missstände.
Betreiber des DPD-Depots 0628 ist die Gebrüder Weiss Paketdienst Ges.m.b.H, einer der drei Gesellschafter des DPD Austria. Der DPD teilte auf Nachfrage der Zeitung mit, dass man die Vorwürfe "nicht nachvollziehen" könne und diese "strikt" zurückweise.
"Aus" für zwei weitere australische ASAP-Lieferdienste. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Milkrun bei der Suche nach frischem Kapital (KW 05/23) offenbar nicht erfolgreich gewesen ist. Das Unternehmen kündigte die Einstellung des Betriebes sowie die Entlassung von rund 400 Mitarbeitern in Sydney und Melbourne an.
Per E-Mail informierte Milkrun-Gründer Dany Milham die Mitarbeiter, dass das Geschäft am Freitag [12.4., die Red.] aufgrund "sich verschlechternder wirtschaftlicher Bedingungen" eingestellt werde. Seiner Darstellung nach solle die Schließung des Unternehmens erfolgen, solange es noch über ein "ausreichendes Barguthaben" verfügt, um sicherzustellen, dass Lieferanten und die Mitarbeiter, die entlassen werden sollen, vollständig ausgezahlt werden.
Nur wenige Tage zuvor hatte der Lieferdienst CoLab seinen Betrieb eingestellt. Mitbegründer und CEO Josh Abulafia teilte das Aus in einem LinkedIn-Beitrag mit und gab bekannt, dass die Mitarbeiter des Unternehmens entlassen worden seien. Grund sei die erfolglose Suche nach frischem Kapital.
Außer diesen beiden Firmen sind in Australien bereits die Lieferdienste Voly (KW 04/23) und Send in die Pleite geschlittert. Und Ende vergangenen Jahres hatte Deliveroo Australia Insolvenz angemeldet (KW 47/22).

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